Zunehmend werde ich von Eltern angefragt, deren Kinder unterschiedliche Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Die Palette reicht von aggressivem Verhalten bis zu Ängsten und Depressionen. Das Miteinander in der Familie ist gestört und alle Beteiligten leiden an der Gesamtsituation.
Im klassische Gesundheitssystem verfährt man meist so, diese Kinder aus dem System herauszunehmen und zu ‚reparieren‘. Als besonders erfolgreich hat sich jedoch in der Begleitung dieser Familien erwiesen, das Verhalten der Kinder meist als ein Aufleuchten einer Warnleuchte zu verstehen. Sie sind so genannte Indexpatienten. Bei älteren Autos gab es eine spezielle Glühlampe, die aufleuchtete, wenn sich der Tank dem Ende näherte. Anstatt die Glühlampe also herauszuschrauben und ggf. zu reparieren, sollte man vielmehr tanken. Was bedeutet, dass die Familie beispielsweise in ein Ungleichgewicht geraten ist, sich Fehlentwicklungen anbahnen oder unverarbeitete Themen aufsteigen, die die Kinder sichtbar machen. Hinzu kommen auch Paarprobleme im Hintergrund.
Dieser breit gefächerte Blick bzw. Ansatz ermöglicht, die Kinder nicht allein mit den Themen zu lassen, allen Beteiligten den Schlüssel zur Veränderung in die Hand zu geben und ein neues Gefühl von Selbstwirksamkeit anstatt von Resignation, Opfermentalität und Hilflosigkeit zu installieren.
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